Salzwasserpools – Das kleine Meer für Zuhause?

Viele Poolbesitzer träumen von einem komplett chemiefreien Badewasser oder einem Pool, das zu jeder Zeit Urlaubfeeling verbreitet. Deswegen werden mit Salzwasser gefüllte Pools immer beliebter.

Viele Leute denken, eine Chlorung des Wassers sei bei einem Salzwasserpool nicht mehr nötig, da das Meer ja auch nicht gechlort ist. Diese Vorstellung ist jedoch utopisch: Das Meer ist im Vergleich zu einem Pool nicht auf wenige Quadratmeter begrenzt, sondern fast unendlich groß. Außerdem leben im Meer viele verschiedene Lebewesen, deshalb ist das Wasser immer in Bewegung. Bei dieser großen Wassermasse kommt es auf den wenigen Schmutz und die Keime, die die Badegäste ins Meer bringen, nicht mehr wirklich an. Doch in einem Pool ist das anders. Da Salz keine desinfizierende Wirkung hat, reicht es nicht, einfach Salz ins Wasser zu geben und zu glauben, dass deshalb keine Poolwasserpflege mehr nötig sei.

Jedoch gibt es auch ohne direkte Chlorzugabe eine Möglichkeit, das Poolwasser zu desinfizieren. Mit eine sogenannten Salzelektrolyse wird Salz auf Elektrolysebasis in Natrium- Plus und Chlor- Minusionen aufgespalten. Die Chlorionen werden dann genutzt, um die Keime abzutöten. Also ist diese Methode eine lupenreine Chlordesinfektion, bei der das Chlor jedoch nicht direkt ins Wasser gegeben wird.

Für dieses Verfahren wird allerdings eine relativ hohe Salzkonzentration zwischen 0,3- 3,5% benötigt, was auf Dauer sämtliche Metalle im Wasserkreislauf beschädigen kann. Deshalb ersetzt man in Salzwasserpools so viele Metallteile wie möglich durch Kunststoff. Jedoch funktioniert das nicht bei allen Teilen wie beispielsweise bei Einstiegsleitern oder Rollladenwellen, denn noch nicht einmal V4A hält der hohen Salzwasserkonzentration stand.

Alternativ kann das Wasser auch mit der sogenannten Zweikreismethode desinfiziert werden. Bei diesem Verfahren wird das Salz in einem separaten Gefäß gelöst und durch die Elektrolyse gespalten. Das bei der Spaltung entstandene Chlor wird anschließend durch die Umwälzleitung in den Wasserkreislauf geleitet. Diese Methode ist die einzige, bei der man keine Korrosionen an Poolteilen aus Metall befürchten muss.

Hat man bereits einen Pool und möchte diesen auf Salzbetrieb umrüsten, können die laufenden Kosten des Pools ganz schnell die günstigen Kosten für die Elektrolysegeräte einholen und zu einem teuren Ärgernis werden lassen. Daher ist eine Umrüstung auf Salzbetrieb nicht zu empfehlen.

Will man einen neuen Pool von Anfang an auf Salzbetrieb ausrichten, sollte man sich gut überlegen, ob einem die Anschaffung der teureren Poolmaterialien wirklich wert ist.